Handelsvertrag mit Indonesien

Die Schweiz hat mit Indonesien einen Handelsvertrag gemacht. Schweizer Firmen können ihre Waren einfacher nach Indonesien exportieren. Ein Komitee hat gegen den Handelsvertrag das Referendum ergriffen. Deshalb stimmen wir am 7. März über den Handelsvertrag ab.

Das ist die Situation jetzt

Viele Schweizer Firmen exportieren ihre Waren ins Ausland.
Sie müssen aber oft hohe Zölle dafür bezahlen.
Und oft gibt es auch andere Barrieren für Schweizer Firmen.
Das macht den Handel teuer und schwierig.

Deshalb hat die Schweiz mit vielen Ländern einen Handelsvertrag gemacht.
Dank diesem Vertrag können Schweizer Firmen ihre Waren einfacher und günstiger
in das Vertragsland exportieren.

Darum geht es bei der Abstimmung

Die Schweiz hat auch mit Indonesien einen Handelsvertrag gemacht.
Der Vertrag regelt den Handel zwischen der Schweiz und Indonesien.
Der Vertrag regelt auch den Import von Palmöl aus Indonesien in die Schweiz.
Ein Komitee ist gegen den Handelsvertrag.
Deshalb hat das Komitee das Referendum ergriffen.
Jetzt müssen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 7. März über den Handelsvertrag abstimmen.

Icon Quelle  Hier findest Du das Erklär·video vom Bundesrat zum Handelsvertrag.
Icon Quelle  Hier findest Du das Erklär·video vom Bundesrat zum Handelsvertrag in Gebärdensprache.
Icon Quelle  Hier findest Du das Erklärvideo von easyvote zum Handelsvertrag mit Indonesien.

Was bringt der Handelsvertrag mit Indonesien?

1. Indonesien ist ein wichtiger Markt für die Schweiz

Die Wirtschaft im Land Indonesien wächst.
Deshalb ist Indonesien für Schweizer Firmen ein interessanter Markt.
Sie wollen deshalb Produkte nach Indonesien verkaufen.
Bis jetzt gibt es nur wenig Handel zwischen der Schweiz und Indonesien.
Vielleicht gibt es bald mehr Handel.
Dann hilft ein Handelsvertrag den Schweizer Firmen.
Sie müssen zum Beispiel keine Zölle mehr bezahlen.

2. Ohne Vertrag haben Schweizer Firmen Nachteile

Schweizer Firmen müssen im Moment hohe Zölle bezahlen.
Nur so können sie ihre Waren in Indonesien verkaufen.
Andere Länder müssen weniger Zölle bezahlen.
Die EU verhandelt jetzt auch mit Indonesien.
Für die Schweizer Firmen ist der Handelsvertrag deshalb wichtig.
Ohne den Vertrag haben sie einen Nachteil.
Die Schweizer Waren sind wegen den hohen Zöllen teurer
als Waren aus anderen Ländern.

3. Handel ist einfacher

Mit dem Handelsvertrag wird der Handel einfacher und günstiger.
Schweizer Firmen müssen für ihre Waren in Indonesien fast keine Zölle mehr bezahlen.
Das Gleiche gilt für Firmen aus Indonesien.
Sie müssen in der Schweiz auch fast keine Zölle mehr bezahlen.
Zwischen der Schweiz und Indonesien gibt es also einen Freihandel.
Die Zölle fallen weg.

Das ist wichtig zu wissen:
Die Zölle fallen mit dem Handelsvertrag für fast alle Waren weg.
Das gilt aber nicht für Produkte aus der Landwirtschaft.
Zum Beispiel für Früchte und Gemüse.
Bei Produkten aus der Landwirtschaft gibt es immer noch Zölle.
Die Zölle sind aber tiefer.
Die Schweiz will mit dieser Regel die Schweizer Landwirtschaft schützen.

4. Wichtige Regeln für den Handel

Im Handelsvertrag gibt es noch weitere Regeln zum Handel.
Diese Regeln machen den Handel für Firmen sicherer.

5. Schutz von Mensch und Umwelt

Im Handelsvertrag gibt es Regeln zum Schutz von Mensch und Umwelt.
Die Firmen müssen bei der Produktion die Rechte von den Menschen schützen.
Und sie müssen die Umwelt schützen.

Besondere Regeln für Palmöl

Indonesien stellt viel Palmöl her.
Es gibt aber viel Kritik für die Produktion von Palmöl.
Dabei geht es um Nachhaltigkeit.
Firmen holzen zum Beispiel Regenwälder ab.
Damit sie Ölpalmen pflanzen können.
Oft sind die Arbeits·bedingungen schlecht.
Die Firmen achten nicht auf die Rechte von den Arbeitern.

Die Schweiz importiert sehr viel Palmöl.
Auch aus Indonesien.
Deshalb hat es im Handelsvertrag besondere Regeln für Palmöl.
Das sind die besonderen Regeln:

1. Die Schweiz soll nicht mehr Palmöl importieren.

Damit will die Schweiz das Schweizer Sonnenblumenöl und Rapsöl schützen.

2. Zollrabatt von 20 bis 40 Prozent

Firmen müssen weiter Zoll auf Palmöl bezahlen.
Es gibt aber einen Rabatt von 20 bis 40 Prozent.

3. Zollrabatt nur für bestimmte Menge an Palmöl

Zollrabatt gibt es nur für maximal 12’500 Tonnen Palmöl im Jahr.

4. Nachhaltige Produktion

Der Handelsvertrag schützt die Umwelt und die Menschenrechte.
Tiefere Zölle gibt es nur für nachhaltig produziertes Palmöl.
Die Firma muss beweisen,
dass die Palmöl-Produktion nachhaltig ist.
Also dass die Firma zum Beispiel keinen Regenwald abholzt.
Und die Firma darf keine Menschenrechte verletzen.

Pro – Wer ist für den Handelsvertrag mit Indonesien?

Der Bundesrat und das Parlament sagen JA zum Handelsvertrag mit Indonesien.

Darum finden der Bundesrat und das Parlament den Handelsvertrag gut:

  • Grosse Chance für die Schweiz
    Viele Schweizer Firmen exportieren ins Ausland.
    Indonesien ist ein wichtiger Markt.
    Der Handelsvertrag macht Regeln für einen guten Handel
    zwischen der Schweiz und Indonesien.
  • Ohne Vertrag gibt es Nachteile für Schweizer Firmen
    Die EU verhandelt auch mit Indonesien.
    Sagen die Stimmbürger Nein zum Handelsvertrag?
    Dann müssen Schweizer Firmen weiter Zölle bezahlen.
    Dann haben die Schweizer Firmen einen Nachteil gegenüber von Firmen aus der EU.
    Vielleicht verlieren Schweizer Firmen dann Aufträge.
  • Keine Gefahr für Schweizer Landwirtschaft
    Produkte aus der Landwirtschaft von Indonesien ergänzen das Angebot der Schweizer Landwirtschaft.
    Zum Beispiel mit tropischen Früchten.
    Zudem schützen Regeln im Handelsvertrag die Schweizer Landwirtschaft.
  • Kein Freihandel mit Palmöl
    Es gibt auch weiterhin Zölle für Palmöl.
    Zollrabatt gibt es nur für nachhaltig produziertes Palmöl.
    Damit schont der Handelsvertrag die Umwelt.
    Und er stärkt die Menschenrechte.
    Der Handelsvertrag schützt auch das Schweizer Sonnenblumen·öl und Rapsöl.
  • Kontrollen für Palmöl
    Es gibt Kontrollen.
    Die Kontrollen prüfen,
    ob die Palmöl-Produktion nachhaltig ist.
    Die Firmen müssen sich also an strenge Umweltschutz·regeln halten.
    Und sie müssen das beweisen.
    Sonst bekommen die Firmen keinen Zollrabatt.
  • guter Vertrag
    Der Handelsvertrag nützt der Schweiz und Indonesien.
    Der Vertrag macht gute Handels·beziehungen möglich.

Contra – Wer ist gegen den Handelsvertrag mit Indonesien?

Das Referendums·komitee «Stop Palmöl» sagt NEIN zum Handelsvertrag mit Indonesien.

Darum findet das Komitee den Handelsvertrag nicht gut:

  • Palmöl-Produktion zerstört Urwald
    Firmen pflanzen Ölpalmen auf Torfböden oder auf dem Boden vom Regenwald.
    Das zerstört Urwälder.
    In diesen Urwäldern leben viele verschiedene Tiere.
    Und in diesen Urwäldern wachsen viele verschiedene Pflanzen.
    Diese Tiere und Pflanzen verschwinden dann.
  • Indonesien ist kein guter Partner
    Indonesien achtet die Menschenrechte nicht.
    Indonesien setzt sich auch nicht für den Umweltschutz ein.
    Die Arbeitsbedingungen sind oft schlecht.
    Oft müssen auch Kinder arbeiten.
    Die Firmen in Indonesien holzen den Regenwald ab,
    nur um mehr Gewinn zu machen.
    Und die Firmen benützen Pestizide.
    Deshalb ist Indonesien kein guter Partner.
  • Immer mehr Regenwald verschwindet
    In jeder Stunde verschwindet viel Regenwald.
    So viel Regenwald wie 100 Fussballfelder.
    Firmen brauchen diesen Platz für Ölpalmen-Plantagen.
    Oder für den Abbau von Kohle.
    Grosse Firmen verdrängen kleine Bauern.
    Die Regeln im Handelsvertrag zum Umweltschutz
    und zum Schutz der Menschenrechte nützen zu wenig.
    Und es gibt keine guten Kontrollen.
    Auch Strafen sind fast nicht möglich.
  • Schlimme Folgen
    Der Handelsvertrag nützt Schweizer Firmen.
    Aber der Schaden für die Umwelt durch die Produktion von Palmöl ist viel grösser.
    Indonesien ist einer von den grössten Palmöl-Produzenten von der Welt.
    Die Palmöl-Produktion macht aber die Klimakrise schlimmer.
    Und die Palmöl-Produktion macht die Situation für kleine Bauern schlimmer.
  • Gute Schweizer Öle als Alternativen
    Es braucht kein Palmöl.
    Schweizer Rapsöl und Sonnenblumen·öl und Butter sind gesunde Alternativen.
    Der Schutz von Böden, Bäumen, vom Wasser und von Tieren ist viel wichtiger.

Icon Quelle  Website Referendums·komitee «Stop Palmöl»

Autorin

Andrea Sterchi