26. September: 2 Abstimmungen

Am 26. September stimmen wir über 2 Vorlagen ab: 1. Die Ehe für alle. 2. Die 99-Prozent-Initiative. Hier erklären wir Dir kurz, um was es geht.

Ehe für alle

Heute ist die Ehe in der Schweiz nur zwischen Mann und Frau möglich.
Schwule und lesbische Paare können nicht heiraten.
Sie können nur eine Partnerschaft eintragen lassen.
Homosexuelle Paare haben also nicht die gleichen Rechte.

Alle Paare sollen die gleichen Rechte haben.
Der Bundesrat und das Parlament wollen deshalb das Gesetz ändern.
Der Nationalrat und der Ständerat haben im Dezember 2020 Ja gesagt zum Gesetz «Ehe für alle».

Was ist neu mit dem Gesetz «Ehe für alle»?

  • Homosexuelle Paare können auf dem Standesamt heiraten.
  • Homosexuelle Paare können ein Kind adoptieren.
  • Lesbische Paare können eine Samenspende bekommen.
  • Ausländische Partner in homosexuellen Partnerschaften können einfacher Schweizer werden.

Ein Komitee hat das Referendum ergriffen.
Das Referendum will,
dass die Ehe nur für Mann und Frau möglich ist.
Das Komitee sagt:
«Nur aus der Ehe zwischen Mann und Frau entstehen Kinder auf natürliche Weise.»

Das Komitee findet auch die Samenspende für lesbische Paare nicht gut.
Das Komitee sagt:
«Kinder von lesbischen Paaren haben keinen Vater.
Das ist nicht gut für die Kinder.»

Wir stimmen am 26. September über das Gesetz «Ehe für alle» ab.
Der Bundesrat und das Parlament empfehlen ein Ja.
Das Referendums·komitee empfiehlt ein Nein.

99-Prozent-Initiative

Manche Menschen haben mehr Geld.
Andere Menschen haben weniger Geld.
Die Steuern in der Schweiz sorgen dafür,
dass der Reichtum umverteilt wird.
Das bedeutet:
Reichere Menschen bezahlen mehr Steuern als ärmere Menschen.
Und ärmere Menschen bekommen Renten und Sozialhilfe.
Zum Beispiel eine IV-Rente.

Ein Komitee will mehr Reichtum umverteilen.
Deshalb hat das Komitee die 99-Prozent-Initiative eingereicht.
Der genaue Name der Initiative ist:
Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern.

Was will die Initiative?
Heute bezahlen wir Steuern auf:

Kapital·einkommen sind:

  • Zinsen
    Zum Beispiel Zinsen auf einem Bankkonto.
  • Einkommen aus Mieten
  • Dividenden
    Zum Beispiel beim Verkauf von Aktien.

Das Initiativ·komitee will höhere Steuern für Kapital·einkommen.
Höhere Steuern müssen Personen bezahlen,
wenn sie mehr als 100’000 Franken Kapital·einkommen haben.

Der Bund erhält so mehr Steuergeld.
Das Komitee will mit dem zusätzlichen Steuergeld
die Steuern senken für Personen mit einem mittleren oder tiefen Lohn.
Und die Sozialhilfe stärken.

Der Bundesrat und das Parlament sagen Nein zur Initiative.
Sie sagen:
«Die Einkommen sind gleichmässig verteilt.
Wir bezahlen bereits viele Steuern auf dem Einkommen.
Steigen die Steuern noch mehr?
Dann ist das nicht gut für die Schweiz.»

Wir stimmen am 26. September über
die Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» ab.
Das Initiativ·komitee empfiehlt ein Ja.
Der Bundesrat und das Parlament empfehlen ein Nein.

Autorin

Andrea Sterchi

Quelle

Die Informationen kommen aus diesem Original-Text in Standard-Sprache in:

Schweizerische Eidgenossenschaft, der Bundesrat, Erläuterungen des Bundesrates:

Ehe für alle

99-Prozent-Initiative