Vaterschafts·urlaub

Das ist die Situation jetzt
Bekommt eine Frau ein Baby?
Dann kann sie nach der Geburt 14 Wochen Mutterschafts·urlaub machen.

Wird ein Mann Vater?
Dann gibt es für ihn bis jetzt keinen Vaterschafts·urlaub.

Im Bundes·gesetz steht heute:
Ein Vater kann nach der Geburt seines Kindes
1 oder 2 Tage frei machen.
Der Arbeitgeber bezahlt dem Vater diese Tage.

Darum geht es bei der Abstimmung
Der Vater soll neu 2 Wochen Ferien nach der Geburt seines Kindes erhalten.
Der Bundesrat und das Parlament wollen den Vaterschafts·urlaub im Gesetz regeln.
Deshalb wollen sie das Gesetz ändern.
Am 27. September 2020 ist die Abstimmung über das neue Gesetz.
Die Stimmbürger sagen dann JA oder Nein zum neuen Gesetz.

 Erklär·video vom Bundesrat zum Vaterschafts·urlaub

Wie lange dauert der Vaterschafts·urlaub?
Der Vaterschafts·urlaub soll 2 Wochen dauern.
Der Vater muss in diesen 2 Wochen nicht arbeiten.
Aber er bekommt in diesen 2 Wochen trotzdem den Lohn.
Der Vater kann die 2 Wochen auf einmal frei nehmen.
Oder er kann die 2 Wochen auf einzelne Tage verteilen.

Wann darf der Vater 2 Wochen frei nehmen?
Der Vater hat nach der Geburt 6 Monate Zeit.
In diesen 6 Monaten muss er den ganzen Vaterschafts·urlaub nehmen.

Können alle Väter Vaterschafts·urlaub machen?
Ja, der Vaterschafts·urlaub ist:

• Für Väter, die angestellt sind.
  Diese Väter sind Arbeitnehmer.

• Für Väter, die selbstständig sind.
  Diese Väter haben eine eigene Firma.

Wieviel Lohn bekommt der Vater im Vaterschafts·urlaub?
Im Vaterschafts·urlaub bekommt der Vater nicht den ganzen Lohn.
Er bekommt 80 Prozent vom Lohn.
Pro Tag bekommt der Vater aber höchstens 196 Franken.

Wer bezahlt den Vaterschafts·urlaub?
Die Sozial·versicherung EO bezahlt den Vaterschafts·urlaub.
EO bedeutet: Erwerbs·ersatz·ordnung.

Die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber bezahlen EO über den Lohn.
Darum sagt man auch:
Die EO ist ein Lohnbeitrag.
Andere Lohnbeiträge sind: AHV und IV.
EO, AHV und IV sind Sozial·versicherungen.

Wie hoch sind die Lohnbeiträge für die Sozial·versicherungen?
Im Moment sind alle Lohnbeiträge zusammen 10,55 Prozent vom Monatslohn:
So sind die Lohnbeiträge aufgeteilt:

AHV:    8,7 Prozent
IV:        1,4 Prozent
EO:      0,45 Prozent

Die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber bezahlen von den Lohnbeiträgen je die Hälfte.
Der Arbeitnehmer bezahlt also 5,275 Prozent.
Und der Arbeitgeber bezahlt auch 5,275 Prozent.

Für den Vaterschafts·urlaub brauchen die Sozial·versicherungen mehr Lohnbeiträge.
Deshalb wollen Bundesrat und Parlament die Lohnbeiträge erhöhen.
Gibt es neu einen Vaterschafts·urlaub?
Dann sind die Lohnbeiträge neu 5,3 Prozent für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Pro – Wer ist für die Vorlage?

Der Bundesrat und das Parlament sind für den Vaterschafts·urlaub.
Sie finden den Vaterschafts·urlaub eine gute Idee.
Deshalb sagen der Bundesrat und das Parlament JA zum Vaterschafts·urlaub.

Warum finden der Bundesrat und das Parlament den Vaterschafts·urlaub gut?

• Der Vater kann so der Mutter besser helfen nach der Geburt.
• Der Vater kann im Vaterschafts·urlaub sein Kind betreuen.
• Viele Menschen in der Schweiz finden den Vaterschafts·urlaub wichtig.
• Die Kosten für den Vaterschafts·urlaub sind nicht so hoch.
• Die Organisation des Vaterschafts·urlaubs ist nicht

  SRF, Video Vaterschafts·urlaub JA-Komitee

Contra – Wer ist gegen die Vorlage?

Ein Komitee sagt:
Wir finden den Vaterschafts·urlaub keine gute Idee.
Deshalb sagen wir NEIN zum Vaterschafts·urlaub.

Warum findet die Gruppe den Vaterschafts·urlaub nicht gut?

• Der Vaterschafts·urlaub kostet zu viel Geld.
• Der Vaterschafts·urlaub ist wie eine neue Sozial·versicherung.
  Diese neue Versicherung brauchen wir nicht.
• Alle Arbeit·nehmer und alle Arbeit·geber müssen dafür Steuern bezahlen.
  Aber nicht jeder Arbeit·nehmer wird Vater.
  Deshalb ist es nicht richtig,
  dass alle bezahlen müssen.

• Für kleine Firmen ist der Vaterschafts·urlaub ein grosses Problem:
  – Der Vaterschafts·urlaub ist zu teuer.
  – Der Vaterschafts·urlaub ist eine schwierige Zeit.
  Weil die Firmen in dieser Zeit eine andere Person brauchen
  für die Arbeit, die der Vater macht.

  SRF, Video Nein-Komitee zum Vaterschafts·urlaub