Ein besonderes Museum in Lausanne

In Lausanne gibt es ein besonderes Museum. Das Museum heisst «Collection de l’ Art Brut ». Auf Deutsch heisst das: «Museum für rohe Kunst».

Was ist «Art Brut»?

«Art Brut» ist Französisch und bedeutet «rohe Kunst».

Die Künstler und Künstlerinnen machen ihre Werke alleine.
Sie kopieren niemanden.

Sie malen Bilder nur für sich.
Sie machen Skulpturen nur für sich.
Es ist egal,
ob die Kunstwerke anderen Personen gefallen.

Sie wählen das Material selbst.
Zum Beispiel:

  • Stoff
  • Papier
  • Ton
  • Metall

Sie sind nicht interessiert an:

  • Mode
  • Kultur
  • Wissen

Ihre Kunst ist darum roh.
Sie ist frei.

Eine Zeichnung von einem Mann. Rechts von ihm ist eine Schlange, die aufrecht steht.

Zeichnung auf Papier von Heinrich Anton Müller.

Wer hat den Begriff «Art Brut» erfunden?

Jean Dubuffet war ein französischer Maler und Bildhauer.
Er lebte von 1901 bis 1985.

Er sammelte viele Dinge und Skulpturen.
Verschiedene Menschen haben die Dinge und Skulpturen gemacht.
Diese Menschen hatten alle ein schwieriges Leben.

Sie lebten zum Beispiel in Heimen
für Menschen mit psychischen Krankheiten.
Oder sie hatten eine geistige Beeinträchtigung
Oder sie waren im Gefängnis
Oder sie waren sehr einsam.

Sie konnten nicht über ihre Ängste und Freuden reden.
Aber sie konnten ihre Gefühle zeichnen.
Oder ein Bild von ihren Gefühlen malen.
Oder eine Skulptur machen.

Eine Skulptur von einem Fantasiekopf mit einem Horn auf der Nase und mit offenen Mund, in dem man die Zähne sieht.

Skulptur von August Forestier.

Seit wann gibt es das Museum «Collection de l’Art Brut» in Lausanne?

Jean Dubuffet schenkte seine Kunst-Sammlung der Stadt Lausanne.
Die Sammlung ist sehr gross.
Es sind 5000 Kunstwerke.
Mehr als 100 verschiedene Künstler hatten die Kunstwerke gemacht.

Die Stadt Lausanne hat darum extra ein Museum eröffnet.
Das war vor bald 50 Jahren,
im Jahr 1976.

Dieses Museum ist das Museum «Collection de l’Art Brut».
Es war das erste Museum für «Rohe Kunst» auf der Welt.

Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Schloss.
Das Schloss heisst «Château de Beaulieu» und ist sehr schön.

Das Bild zeigt die Aussenansicht des Museums

So sieht das Museum von aussen aus.

Was zeigt das Museum?

Die ganze Sammlung ist heute noch viel grösser.
Es gibt 70’000 Werke.
Das Museum stellt 700 Werke davon aus.
Es sind Bilder und Skulpturen.

Das Museum «Collection de l’Art Brut » arbeitet mit anderen Museen auf der Welt zusammen.
In St. Gallen gibt es das «Museum im Lagerhaus».
Sie machen Ausstellungen für rohe Kunst.

Eine Dornenkrone in Herzform, gemalt mit Farbstiften auf Papier.

Zeichnung von Adolf Wölfli.

Hier geht es zur Website vom Museum.
Die Website ist auf Französisch:
Collection de L’Art Brut Lausanne

Ein Kleid aus mit der Nadel gefertigter Spitze.

Kleid mit Spitze von Marguerite Sirvins.

Blick in einen Ausstellungsraum. Im Vordergrund steht eine Turmskulptur aus Holz.

Ein Ausstellungsraum im Museum

Eine Zeichnung, gemalt mit Farbstiften. Sie zeigt Atalante, die einen goldenen Apfel wirft.

Zeichnung mit Farbstiften von Aloise Corbaz.

Ein Turm aus Holz vom Künstler Emile Ratier. Die Skulptur hat keinen Namen.

Die Skulptur aus Holz ist von Emile Ratier.

In St.Gallen gibt es auch ein Museum für Art Brut:
Das Museum im Lagerhaus.
Die Informationen zum Museum sind in Leichter Sprache.
Im Museum gibt es auch Informationen zur aktuellen Ausstellung in Leichter Sprache.

Autorin

Barbara Kugler