ÖV: Es gibt noch immer viele Barrieren


Das Gesetz verlangt: Der öffentliche Verkehr muss bis Ende 2023 barrierefrei sein. Vieles ist passiert. Aber noch sind nicht alle Bahnhöfe und Haltestellen fertig.

Ab 2024 gilt:
Der ÖV soll komplett barrierefrei sein.
Züge, Busse und Bahnen sollen also für alle zugänglich sein.
So will es das Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz (BehiG).
Zuständig für den Umbau sind

  • der Verband öffentlicher Verkehr mit den Transport betrieben.
    Zum Beispiel die SBB oder Postauto.
  • der Städteverband mit den Städten und
  • der Gemeindeverband mit den Gemeinden.

Sie schreiben in einer Mitteilung:
«Wir haben viele Fortschritte und Verbesserungen umgesetzt.
Doch die Arbeiten sind kompliziert und brauchen viel Zeit.
Einige Arbeiten sind deshalb noch nicht beendet.
Das BehiG haben wir nicht rechtzeitig eingehalten.
Wir bedauern das.»

Die meisten Fahrzeuge sind barrierefrei

Die Verbände schreiben auch:
«Die meisten Fahrzeuge sind nun barrierefrei.
Wer den Rollstuhl braucht, findet Rampen und Lifte.
Anzeige-Tafeln sind tiefer montiert.
Bildschirme sind besser lesbar.
Durchsagen auf Knopfdruck und Apps unterstützen sehbehinderte Personen.»

Und:
«Wir haben viele Bahnhöfe und Haltestellen umgebaut.
Ende 2023 ist es so weit:
Fast 60 Prozent aller Bahnhöfe und Haltestellen sind barrierefrei.
Fahrgäste mit Behinderungen können dort selbständig einsteigen und aussteigen.
Die Anzeigen und Durchsagen sind klar und zugänglich.»

Die Verbände sagen auch,
wieso sind Umbauten schwierig sind.
Zum Beispiel sind die Bau·regeln und Bestimmungen heute strenger.
Und sie mussten mehr Orte umbauen als geplant.
Das braucht mehr Zeit.

Zuerst wichtige Bahnhöfe und Haltestellen

Die Verbände haben zuerst die wichtigen Bahnhöfe und Haltestellen verbessert.
An diesen Orten steigen die meisten Personen ein und aus:
nämlich 80 Prozent der Reisenden.

Die restlichen Umbauten sind schon geplant.
Der Bund muss noch das Geld dafür bereitstellen.

Barrierefrei im Bus und Tram

Ab Ende 2023 wird auch Bus- und Tramfahren einfacher.
Die Busbetriebe und Trambetriebe haben über 7’660 Haltestellen barrierefrei gestaltet.
Das sind ein Drittel aller Bus- und Tram-Haltestellen in der Schweiz.

Das reicht noch nicht.
Das Gesetzt sagt:
Alle Haltestellen müssen barrierefrei werden.

Aber:
Die Umbauten sind teilweise kompliziert.
Viele Dinge verzögern die Arbeiten.
Zum Beispiel andere Baustellen in der Nähe.
Oder wenn es die Zustimmung von Nachbarn braucht.
Und die Sicherheit ist wichtig.

Ersatz-Angebote

An gewissen Stellen gibt es leider noch Barrieren.
Deshalb gibt es Ersatz-Angebote bis alles barriere·frei ist.
Zum Beispiel kostenlose Mini-Busse für Rollstuhlfahrer.

Auch die Informationen werden besser.
Der Online-Fahrplan 2024 informiert:

  • Welche Haltestellen sind barrierefrei?
  • Welche Ersatz-Angebote gibt es?

Die SBB bauen ihr Contact Center Handicap aus.
Reisende können dort anrufen.
Auch bei Fragen zu Schiffen, Trams, Bergbahnen und mehr.
Die Telefon·nummer ist: 0800 007 102.
Website SBB Contact Center Handicap 

«20 Jahre ist zu lange»

Inclusion Handicap ist mit dem Fortschritt nicht zufrieden.
Inclusion Handicap ist der Verband für Behinderten·organisationen.
Inclusion Handicap sagt:
«Die Betroffenen warten seit 20 Jahren auf barriere·freie Bahnhöfe und Haltestellen.
Das ist zu lange.»

Inclusion Handicap denkt,
dass auch in Zukunft nicht schnell genug vorwärts geht.

Medien·mitteilung

Von:

  • Verband öffentlicher Verkehr
  • Städteverband
  • Gemeindeverband
  • Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs KÖV
  • Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz BPUK